EMF: Elektrosmog und Gesundheit
Auf einen Blick
- So wie Wlan Strahlung ist Licht ist Teil des elektromagnetischen Spektrums
- Seit der Erfindung elektrischen Stroms und dem breiten Einsatz von Radiowellen und anderen Frequenzen, hat sich die Wissenschaft wiederholt mit den möglichen Effekten von elektromagnetischen Feldern (EMF) auf Lebewesen auseinandergesetzt
- Neben ionisierenden Strahlen (Beispiel: Radioaktivität) und thermalen Effekten (Beispiel: Erwärmung des Kopfes nach einem Telefonat mit dem Handy) wurden inzwischen weitere Effekte bekannt
- Unter anderem wurde aufgezeigt, dass bestimmte EMF zu unkontrolliertem Einfluss von Kalzium in Zellen führt, was Überstimulierung, Schaden und sogar Zelltod und DNA Schäden zur Folge haben kann
- Abhängig von der Frequenz können EMF unterschiedliche Effekte auf Lebewesen haben – darunter positive, als auch negative
- Noch ist der Bereich EMF in der Wissenschaft ein breites Minenfeld mit nur spärlichem Wissen über das eigentliche Ausmaß, potentiellen Gefahren und sinnvollen Verwendungen
- Aus diesem Grund sollte auch der Kauf von Produkten in diesem Bereich mit Vorsicht gehandhabt werden
EMF: Radiowellen, Wlan Strahlung, Licht und Gesundheit
Licht als wichtige Säule für unsere Gesundheit wurde inzwischen in einigen Artikeln beschrieben (siehe Thema: Biorhythmus, Infrarote Therapie, Lichthygiene und Anwendung, Licht und Hormone). Als wichtiger Taktgeber unseres zirkadianen Rhythmus, Grundlage für natürliche Vitamin D Synthese, mögliche Schadensquelle durch künstliches Blaulichtspektrum, als therapeutische Anwendung in Form von infrarotem Licht und anderen Bereichen, ist Licht als Teil des elektromagnetischen Spektrums ein stark diskutiertes Thema der Wissenschaft. Dass Leben das Licht der Sonne braucht, ist unbestreitbar und seine Effekte sind stets aufs Neue faszinierend. Auf der anderen Seite wird aber ein fundamentaler Zusammenhang regelmäßig vernachlässigt. Licht ist Teil des elektromagnetischen Spektrums und damit radioaktiver Strahlung, Wlan Strahlung, Mikro- und Radiowellen und allen anderen Signalwellen sehr ähnlich. Damit stellt sich die Frage, ob möglicherweise Handys, Laptops, Wi-Fi, Babyfone, Wlan-Router, Strommasten und Kabel ebenfalls einen Effekt auf uns und unser Wohlbefinden haben können. Das ist wichtig zu wissen, denn in der heutigen Zeit gibt es vor allem in Städten wie New York, Berlin, Sydney – überall auf der Welt – eine Vielzahl an Menschen, die mit unzähligen elektrischen Geräten arbeiten. Haben wir es mit einem technologischen Segen oder mit einer unsichtbaren Box der Pandora zu tun?
EMF: Harmlos, oder verharmlost?
Niemand würde sich für Jahrzehnte in ein Gebiet begeben, das mit Radioaktivität verseucht ist. Radioaktive Strahlung sind hochfrequente Wellen, die mit ihrer Energie starken Schaden an unseren Zellen anrichten können. In etwa so, als würde man mit einem winzigen, aber sehr starken Sandstrahler unsere Zellen befeuern, werden Zellwände zerstört, DNA-Stränge beschädigt und oxidativer Stress in hohem Maße stimuliert [1]. Niemand würde bestreiten, dass solche Frequenzen Schaden anrichten. Bei Handys und anderen modernen Geräten wird jedoch behauptet, dass die Frequenzen zu schwach seien. Sicherlich, so wie alle anderen Wellen auch, transportieren sie Informationen und Energie, doch anstelle eines aggressiven Sandstrahlers, würde man sie eher mit einer leicht säuselnden Melodie vergleichen. Wie könnte das zu Schaden führen [2]?
Seit einigen Jahren warnen die Hersteller von mobilen Kommunikationsgeräten davor, sich das Handy direkt an den Kopf zu halten und Versicherungsagenturen schließen Entschädigungen für Schäden durch Frequenzen wie Radiowellen aus ihren Leistungen aus [3]. So wie bei einer Mikrowelle, die mit ihren Strahlen unser Essen erwärmt und Proteinstrukturen denaturiert, konnte man etwas Vergleichbares bei Menschen nach einem Telefonat erkennen. Ist es vielleicht möglich, dass durch die Hitze, vor allem bei langen Gesprächen, ein Schaden entstehen kann [4]? Sind das aber die alleinigen möglichen Gefahren von EMF, oder gibt es noch mehr? Gibt es Bedenken, die vielleicht bis heute offiziell noch nicht anerkannt, aber in wissenschaftlichen Arbeiten schon seit Jahrzehnten gehäuft dokumentiert wurden? Kann eine wärmende, leise Melodie vielleicht doch etwas Vergleichbares wie ein Sandstrahler anrichten?
EMF: Elektrotechnik von Zellen und Strahlung
Seit etwas mehr als 100 Jahren können wir elektrischen Strom kreieren. Seitdem gab es mehrfach Wissenschaftler, die sich fragten, ob denn Radiowellen und vergleichbare Frequenzen einen Effekt auf Lebewesen haben. Howard Friedman, Robert Becker und Charlie Bachman waren dabei einige der Forscher, die sich intensiv mit den Effekten von elektromagnetischen Feldern beschäftigten. Unter anderem setzten sie Hasen sowohl pulsierenden, als auch gleichbleibenden Strömen an Radiowellen aus und untersuchten sie im Anschluss. Die Hasen, die einem pulsierenden Strom ausgesetzt wurden, hatten bei der Autopsie deutlich erhöhte Schäden durch Oxidation, Infektionen und andere Reaktionen. Die Ergebnisse waren so beeindruckend, dass sie davon abrieten, weiter Experimente an Menschen durchzuführen. Zum besseren Verständnis: Moderne Geräte und Stromleitungen laufen in der Regel mit Wechselstrom, was mit einem pulsierenden Feld vergleichbar ist. Dasselbe gilt für ausgesendete Signale von elektronischen Geräten, die pulsierende Wellen statt einem gleichbleibenden Strom aussenden. Robert Becker hatte in seinem Buch “The Body Electric: Electromagnetism And The Foundation Of Life“ von seinen Arbeiten mit Polaritäten und elektrischen Strömen an einfachsten Wesen, über Frösche und Salamander, bis hin zum Menschen geschrieben und zum Teil erstaunliche, aber auch erschreckende Ergebnisse , als auch Berichte über Unterdrückung der Forschungsarbeiten beschrieben. Schließlich gab es bereits während der 70er und 80er Jahre großes Interesse von bestimmten Unternehmen und Lobbys, intensiver mit elektromagnetischen Geräten und Elektrizität zu arbeiten – darunter zum Beispiel das Militär.
Besonders intensiv hatte sich in neuester Zeit Dr. Martin L. Pall, Professor für Biochemie und medizinische Grundlagenwissenschaften an der Washington State University in Pullman mit elektromagnetischen Feldern und ihren non-thermalen Effekten beschäftigt. Unter anderem stellte er in seinen Arbeiten anschaulich einen Mechanismus dar, der zeigen konnte, wie niederfrequente Strahlungen (also keine Sandstrahler) mit unserem Körper interagieren konnten.
Zellen besitzen Kanäle und Pumpen für Moleküle wie Magnesium, Kalium, Natrium und Kalzium. Kalzium (Ca2+) ist dabei wichtig für die Erregung von Zellen. Dringt Kalzium in unsere Zellen und Synapsen ein, feuern Neurotransmitter, arbeiten Mitochondrien stärker – einfach gesagt werden wir stimuliert [5,6]. Erregung, vor allem aber Überstimulierung und unkontrollierter Einfluss von Ca2+ hat jedoch vor allem chronisch negative Effekte [7]. Dr. Martin Pall beschrieb dabei in seinen Arbeiten, dass niederfrequente Radiowellen dazu in der Lage waren, bestimmte Ca2+ Kanäle in Schwingung zu bringen und damit Ca2+ unkontrolliert in die Zelle eindringen zu lassen. Die Resultate einer solchen Reaktion sind jedoch alles andere als anregend (siehe Abbildungen auf dieser Seite) [8,9].
Inzwischen gibt es noch weitere Arbeiten an unterschiedlichen Frequenzen des elektromagnetischen Spektrums. Schließlich wirkt nicht jede Frequenz gleich und zwischen unterschiedlichen negativen oder aber auch positiven Effekten können manchmal nur wenige Hertz liegen [10]. EMF sind ein stark vernachlässigtes Thema und werden sicherlich im Laufe der Zeit weiter in das Sichtfeld der Forschung gelangen. EMF sind nicht ausschließlich schlecht. Wie zu Beginn dieses Artikels beschrieben, zählt Sonnenlicht ebenfalls wie radioaktive Strahlung dazu und ist auch in der Lage uns auf vielen Ebenen maßgeblich zu beeinflussen. Ob unserer zirkadianer Rhythmus, Schlaf, Vitamin D, Melatonin, Hormone, Zellregeneration oder die Erregbarkeit von Zellen. EMF besitzen viel Potential als Fluch oder Segen – alleine deswegen sollten wir jedoch aufhören, weiterhin mit einem Werkzeug so unbedacht umzugehen, wie wir es heutzutage mit Licht und anderen Frequenzen tun!
Alterations in biomarkers following EMF exposure have been reported through in vitro and in vivoexperiments using animal cells and animals, respectively. Most of what is known on the correlation between human health and EMF exposure has been drawn from epidemiological studies. The results on the hazards of EMF exposure are contradictory, leaving the conclusion unclear to date [21–23]. Currently, the biological hazard of EMF exposure is understood to be different according to frequency, type of wave, and strength (energy) of the EMF. Importantly, some people are very sensitive to certain types of EMFs. The effect of EMF exposure could be different at various toxicological endpoint levels according to the route and duration of EMF exposure and target human subjects. Therefore, the possible body or cellular functions susceptible for EMF exposure should be suggested according to the type of frequency, wave, and strength of EMF, and the safety guidelines for EMF exposure should be made according to this criteria.
Possible human diseases related with EMF exposure obtained from epidemiological studies include the life threatening diseases such as leukemia in children and adults [24,25], brain cancer in adults [26], Lou Gehrig’s disease [27], depression [28], suicide [29], and Alzheimer’s‘ disease [30]. Recently, EMFs were reported to cause DNA damage and neurological diseases at much lower levels than those proscribed by international safety guidelines. Most recently, the Bioinitiative Report (http://www.bioinitiative.org/) has noted that the current safety guidelines for EMF exposure are not sufficient and should be revised based on data from various toxicological tests [31]. [Studie]
EMF: Ohne sie wären wir aufgeschmissen
Machen wir uns nichts vor. Würden wir von einem Tag auf den nächsten jegliche Elektrik gegen Kerzenschimmer und Lagerfeuer austauschen, würde ein gewaltiges weltweites Netzwerk zusammenbrechen. Es wäre sprichwörtlich ein dunkles Zeitalter, das uns viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte an Fortschritt kosten würde. Lichtschalter, Herdplatten, medizinische Einrichtungen, Kühlschränke, Internet, Online-Banking, Telefon, fließend Wasser – die Liste wäre unglaublich lang. Daher sollte deutlich gemacht werden, dass ein Leben wie wir es heute kennen, aktuell undenkbar ist ohne unsere elektrischen Begleiter. Sollten wir also etwas an diesem Zustand ändern, müsste es langsam und mit sehr viel Weitsicht angegangen werden. Vielleicht reicht es schon, wenn wir schlichtweg mit anderen Frequenzen oder mit Gleichstrom statt Wechselstrom versuchen, zu arbeiten. Alleine das hatte schließlich schon zu großen Unterschieden bei den Experimenten im 20tenJahrhundert geführt.
Viele unterschiedliche Anbieter auf der Welt verkaufen inzwischen verschiedene Produkte zur Abschirmung oder Umwandlung von elektromagnetischen Feldern. Während manche abschirmende Gewebe ihren Sinn haben und ihre Funktionsweise auch in der Regel gut erklärt und auch messbar ist, sollte stets beim Kauf von speziellen Produkten eine hohe Menge an Skepsis bestehen. Elektromagnetische Felder sind ein hochkomplexes Thema und schwer greifbar. Das macht dieses Feld natürlich und bedauerlicherweise anfällig für zweifelhafte Produkte. Schließlich können wir die meisten elektromagnetischen Felder weder sehen, riechen, tasten, hören oder schmecken. Wenngleich wir selbst ein elektromagnetisches Feld besitzen, welches beispielsweise durch EEGs gemessen werden kann. Ebenfalls besitzt unsere Erde ein elektromagnetisches Feld, mit dem es uns vor schädlichen Strahlungen der Sonne schützen kann und einigen Lesern sind auch Frequenzen wie die Schuhmann Resonanz bekannt, die überall auf dem Planeten zu finden ist [11,12]. Hoffen wir, dass bald mehr Licht ins Dunkle von elektromagnetischen Feldern kommt! Bis dahin, sollte man zumindest häufiger mal sein Handy auf Flugzeugmodus setzen und sein Schlafzimmer von elektrischen Geräten befreien. Im Schlafzimmer sollte man schließlich auf andere Weise für Spannung sorgen!
Quellenangabe:
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3050942/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15760285
- http://www.businessinsurance.com/article/20070603/ISSUE03/100022051/insurers-exclude-risks-associated-with-electromagnetic-radiation
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27665775
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2270168/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2877033/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1566353/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3780531/
- https://www.youtube.com/watch?v=Pjt0iJThPU0
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3341445/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8169054
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12699709