Schilddrüse: Natürliche Unterstützung

Natürliche Unterstützung der Schilddrüse: Ein Leitfaden für ein gesundes Gleichgewicht

Die Schilddrüse, ein kleines, aber mächtiges Organ in unserem Halsbereich, spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Die Schilddrüse reguliert zahlreiche Körperfunktionen, darunter den Stoffwechsel, die Herzfrequenz, das Körpergewicht, Hautgesundheit, Haarwachstum, Körpertemperatur und den Cholesterinspiegel sowie den Menstruationszyklus.

Eine unausgeglichene Schilddrüsenfunktion kann zu verschiedenen Symptomen führen: Bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) treten häufig Gewichtsverlust, Herzrasen, Zittern, Schwitzen, Angstzustände und Schlafstörungen auf. Bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) sind Symptome wie Gewichtszunahme, Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut, Haarausfall, Verstopfung und depressive Verstimmungen üblich. (1)

Ernährung: Der Schlüssel für eine ausgeglichene Schilddrüse

Die Ernährung spielt eine sehr grosse Rolle für das reibungslose Funktionieren der Schilddrüse. In diesem Zusammenhang werden drei wichtige Nährstoffe vorgestellt, die spezifisch wichtig für die Schilddrüse sind und die in keiner ausgewogenen Ernährung fehlen sollten:

• Jod: Ein Muss für die Schilddrüse

Jod ist ein essentielles Spurenelement, das für die Produktion von Schilddrüsenhormonen unerlässlich ist. Diese Hormone sind entscheidend für die Regulierung des Stoffwechsels, das Wachstum und die Entwicklung des Körpers sowie für die Funktion vieler Organsysteme.

Eine jodarme Ernährung kann zu Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) und damit verbundenen Gesundheitsproblemen wie Gewichtszunahme, Energiemangel und kognitiven Beeinträchtigungen führen.

Zu den guten Jodquellen gehören Algen, Seefisch, Meeresfrüchte und Jodsalz. Eine besonders reichhaltige natürliche Jodquelle stellen auch Kelpalgen dar, die in Meeresökosystemen vorkommen. Kelp ist in vielen Teilen der Welt ein beliebtes Nahrungsmittel und wird oft in getrockneter Form als Zutat in verschiedenen Gerichten verwendet. Man kann es auch als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Jodhaltige Präparate sollten aber nicht ohne ein Blutbild und Überwachung durch einen Experten eingenommen werden, da sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Jod gesundheitsschädlich sein können. (3)(4)

• Selen: Ein wichtiger Mikronährstoff

Selen ist besonders wichtig für die Schilddrüsenfunktion, da die Schilddrüse den höchsten Selengehalt pro Gramm Gewebe im Erwachsenenkörper hat. Selen ist von Bedeutung für die Produktion eines Enzyms, das das Schilddrüsenhormon aktiviert. Studien zeigen, dass bei Personen mit normaler Schilddrüsenfunktion die Selen-Supplementierung geringfügige und dosisabhängige Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion haben kann, erkennbar an einer Abnahme der Serum-TSH- und FT4-Konzentrationen. Der genaue Nutzen von Selen-Supplementen zur Behandlung oder Verringerung des Risikos von Schilddrüsenerkrankungen ist jedoch noch unklar und bedarf weiterer Forschung. (5)

Selen hat auch antioxidative Eigenschaften, die helfen, die Schilddrüse vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. Nahrungsmittel wie Paranüsse, Sonnenblumenkerne, Fisch, Fleisch, Eier und Vollkornprodukte sind reich an Selen. Paranüsse sind besonders hervorzuheben, da sie eine der höchsten natürlichen Selenquellen darstellen.

Eine ausreichende Selenaufnahme ist für die Aufrechterhaltung der Schilddrüsengesundheit wichtig. Es ist jedoch zu beachten, dass sowohl ein Mangel als auch eine Überdosierung von Selen gesundheitliche Probleme verursachen kann. Deshalb sollte der Selenkonsum ausgewogen und in Übereinstimmung mit den empfohlenen Tagesdosen erfolgen. (6)(7)

• Zink: Förderung der Hormonsynthese

Zink ist ein wichtiges Spurenelement, das eine zentrale Rolle in der Schilddrüsenfunktion und der Umwandlung von Thyroxin (T4) in das aktive Triiodthyronin (T3) spielt. Diese Umwandlung ist entscheidend für die Regulierung des Stoffwechsels und die Aufrechterhaltung der Gesundheit. Darüber hinaus ist Zink notwendig für die Synthese von Schilddrüsenhormonen und unterstützt die Immunfunktion.

Gute Zinkquellen sind Fleisch, insbesondere rotes Fleisch und Geflügel, Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen, Samen wie Kürbis- und Sesamsamen, und Nüsse. Vollkornprodukte und Milchprodukte enthalten ebenfalls Zink, allerdings in geringeren Mengen.

Eine ausreichende Zinkaufnahme ist für die allgemeine Gesundheit wesentlich, da Zink auch an zahlreichen anderen Körperfunktionen beteiligt ist, einschließlich der Wundheilung, DNA-Synthese und Zellteilung. Wie bei anderen Mikronährstoffen ist es jedoch auch hier wichtig, eine Überdosierung zu vermeiden, da dies zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, und Erbrechen führen kann. Aus diesem Grund sollte die Zinkaufnahme ausgewogen sein und die empfohlenen Tagesdosen nicht überschreiten. (8)(9)

Stressmanagement und Bewegung: Ein ausgeglichener Lebensstil zur Förderung der Schilddrüsengesundheit

Neben der Ernährung und den richtigen Mikronährstoffen, sollte auch andere Gewohnheiten beachtet werden, wenn es um die Gesundheit der Schilddrüse geht. Chronischer Stress kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und tiefe Atemübungen können helfen, den Stresspegel zu senken und das hormonelle Gleichgewicht zu fördern.

• Bewegung: Ein Boost für die Schilddrüse

Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert den Stoffwechsel und unterstützt die Schilddrüsengesundheit. Auch leichte Übungen wie Spaziergänge oder Radfahren können schon positiv wirken. (10)

• Schlaf: Die Grundlage für Hormonbalance

Ausreichender und qualitativer Schlaf ist essenziell für die hormonelle Gesundheit. Ziel sollte es sein, jede Nacht 7-8 Stunden guten Schlaf zu bekommen. (11)

• Pflanzliche Unterstützung: Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel

Einige Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel können die Schilddrüsenfunktion unterstützen. Ashwagandha, ein adaptogenes Kraut, kann zum Beispiel bei der Regulierung von Schilddrüsenhormonen helfen. (12)

Fazit

Die natürliche Unterstützung der Schilddrüse beinhaltet eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement, ausreichenden Schlaf und gegebenenfalls pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass diese Maßnahmen die medizinische Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen nicht ersetzen, sondern ergänzen sollen. Bei Symptomen oder Bedenken bezüglich der Schilddrüsenfunktion ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen.