Eisenmangel: Ursachen und Prävalenz

Eisenmangel vorbeugen und behandeln

Eisenmangel: Ein äußerst häufiges gesundheitliches Problem!

Eisen ist ein essentielles Spurenelement, das für zahlreiche lebenswichtige Prozesse im Körper unerlässlich ist, dazu gehören der Sauerstofftransport, die Energieproduktion und die Immunfunktion. Eisenmangel ist einer der am häufigsten auftretenden Defizite und kann dazu führen, dass wir uns müde, antriebslos und erschöpft fühlen, und kann zu anderen schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen führen.

Was steckt hinter Eisenmangel, wie oft tritt er auf und wie kann man Eisenmangel am besten erkennen und behandeln?

Warum ist Eisen wichtig?

Eisen ist also ein essentieller Nährstoff, der für den Transport von Sauerstoff im Blut verantwortlich ist. Es ist ein Hauptbestandteil des Hämoglobins, dem Protein in den roten Blutkörperchen, das Sauerstoff von den Lungen zu den verschiedenen Geweben und Organen transportiert. Ohne ausreichend Eisen wird dieser lebenswichtige Prozess gestört, was zu Müdigkeit, Schwäche, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Anämie führen kann. (1)

Verbreitung und Risikogruppen für Eisenmangel

Eisenmangel ist weltweit einer der am häufigsten auftretenden Nährstoffmängel. Er betrifft Menschen aller Altersgruppen und Geschlechter, wobei Frauen im gebärfähigen Alter und Kinder in Entwicklungsländern am stärksten gefährdet sind. Auch Vegetarier, Veganer, Sportler und Schwangere leiden oft an Eisenmangel. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden schätzungsweise 2 Milliarden Menschen weltweit an Eisenmangel. Die Prävalenz in Europa beträgt 5-10%, bei Frauen im gebärfähigen Alter etwa 20%. (2)

Was sind die Symptome von Eisenmangel?

Eisenmangel kann eine Reihe von Symptomen verursachen, darunter Müdigkeit, Schwäche, Blässe, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen und verminderte körperliche Leistungsfähigkeit. In schweren Fällen kann Eisenmangelanämie zu Herzproblemen und verminderten Immunfunktionen führen. (3) Darüber hinaus gibt es unspezifische psychische oder neurologische Symptome sowie Konzentrationsstörungen und abnormale Essgelüste (z. B. Steine, Kalk, Erde). Auch rissige Haut und brüchige Nägel können auf einen Eisenmangel zurückzuführen sein. (3)

Ursachen von Eisenmangel

Es gibt mehrere Ursachen für Eisenmangel, die von unzureichender Eisenaufnahme bis hin zu Störungen der Eisenaufnahme reichen. Die häufigsten Ursachen sind:
  • Unzureichende Zufuhr: Eine Ernährung, die arm an eisenreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Hülsenfrüchten und grünem Blattgemüse ist, kann zu einem Mangel führen. (4) Dies trifft besonders auf vegetarische und vegane Diäten zu, die nicht ausgewogen sind!
  • Eisenverlust: Blutungen aufgrund von Menstruation, gastrointestinalen Blutungen, chirurgischen Eingriffen oder Verletzungen können zu erhöhtem Eisenverlust und letztendlich zu Anämie führen.
  • Schlechte Eisenabsorption: Oft liegt das Problem nicht darin, dass man zu wenig Eisen aufnimmt, sondern dass der Körper es nicht aufnehmen kann. Das kann aufgrund bestimmter Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn und chronischen Magen-Darm-Erkrankungen auftreten. Dabei geschieht es,  dass der Darm das Eisen nicht ausreichend über die Darmschleimhaut in die Blutbahn aufnehmen kann, wodurch es unverwertet ausgeschieden wird. (5)
  • Erhöhter Eisenbedarf: Schwangere Frauen und Heranwachsende haben aufgrund des Wachstums und der Entwicklung einen erhöhten Eisenbedarf.

Wie weiß ich, ob ich Eisenmangel habe?

Gehörst du zu einer Risikogruppe (Frauen im gebärfähigen Alter, Vegetarier, Sportler, Schwangere) und hast du Symptome von Eisenmangel, dann macht es Sinn, bei einer Blutabnahme die Ferritin-Werte testen zu lassen. Nur dann weiß man sicher, ob man an Eisenmangel leidet oder nicht. Laut WHO liegt ein Eisenmangel, der behandelt werden muss, bei einem Ferritinspiegel von unter 15 µg/dl vor. (6)

Management von Eisenmangel: Prävention und Behandlung

Die Behandlung von Eisenmangel hängt von der Schwere und den Ursachen ab. In leichten Fällen kann eine Umstellung der Ernährung auf eisenreiche Lebensmittel ausreichen. Bei moderatem bis schwerem Eisenmangel kann die Einnahme von Eisenpräparaten empfohlen werden. Bei sehr schwerem Eisenmangel kann auch eine Eiseninfusion in Betracht gezogen werden. Tipps zum Eisenmanagement:
  • Eisenreiche Ernährung: Lebensmittel wie rotes Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen sind ausgezeichnete Eisenquellen.
  • Vitamin-C-reiche Lebensmittel: Vitamin C verbessert die Aufnahme von pflanzlichem Eisen. Der Verzehr von Lebensmitteln wie Zitrusfrüchten, Paprika und Brokkoli in Kombination mit eisenreichen Mahlzeiten kann hilfreich sein. Auch die zusätzliche Einnahme von Vitamin C als Nahrungsergänzungsmittel kann dem Körper dabei helfen, das Eisen aus der Nahrung besser aufzunehmen.
  • Eisenpräparate: Die Einnahme von Eisenpräparaten ist sinnvoll, wenn bei dir ein diagnostizierter Eisenmangel vorliegt und du zu einer Risikogruppe gehörst. Achte dabei auf die richtige Dosierung (10-20 mg täglich) und darauf, dass das Eisen aus einer hochwertigen Quelle stammt.
  • Medizinische Untersuchung: Wenn die Symptome anhalten und weder die Ernährungsumstellung noch die Einnahme von Eisenpräparaten eine Besserung bringen, sollte eine ärztliche Untersuchung durchgeführt werden, um die genaue Ursache festzustellen.

Fazit zum Eisenmangel

Eisenmangel ist ein weit verbreitetes Problem mit potenziell ernsthaften gesundheitlichen Auswirkungen. Die gute Nachricht ist, dass er durch eine Blutabnahme leicht festgestellt werden kann und durch eine ausgewogene Ernährung und bewusstes Ernährungsverhalten oft vermieden oder behandelt werden kann.

Litertatur:

  1. “Iron” https://examine.com/supplements/iron/
  2. “Anaemia” https://www.who.int/health-topics/anaemia#tab=tab_1
  3. “Iron Deficiency Anemia”https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28189173/#:~:text=Beyond%20anemia%2C%20lack%20of%20iron,deficiency%20is%20the%20serum%20ferritin.
  4. “Iron and vegetarian diets”https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25369923/#:~:text=A%20diet%20rich%20in%20wholegrains,provides%20an%20adequate%20iron%20intake.
  5. “NEW THRESHOLDS FOR THE USE OF FERRITIN CONCENTRATIONS TO ASSESS IRON STATUS IN INDIVIDUALS AND POPULATIONS”https://www.who.int/docs/default-source/micronutrients/ferritin-guideline/ferritin-guidelines-brochure.pdf?sfvrsn=76a71b5a_4

Ähnliche Beiträge

Lactoferrin: Eisenmangel, Eisensättigung & Eisenbindung

Posted in: Blog, Lactoferrin - Was bedeutet Eisenbindung und Eisensättigung? Was sind die Vorteile von Lactoferrin? Warum ist Lactoferrin eine gute Alternative zu Eisentabletten oder zu anderen Eisenkomplexen ist? Kann man Eisen und Lctoferrin kombinieren? weiter lesen

Lactoferrin – Was du schon immer über Lactoferrin wissen wolltest.

Posted in: Blog, Lactoferrin - Lactoferrin der Wunderstoff für das Immunsystem? Was du über Lactoferrin wissen solltest: Dosierung, Nebenwirkungen, Lactoferrin als Nahrungsergänzung, Immunsystem, Lactoferrin - bei Eisenhaushalt und Eisenmangel. weiter lesen