Cordyceps sinensis/militaris (Puppen-Kernkeule): Adaptogen für Energie und Libido?
The fungus Cordyceps sinensis has been described in old Chinese medical books from ancient times, and is also found in Tibetan medicine.[4] The fungus Penicillium from which the antibiotic penicillin is derived is the most famous medicine of the age, and the most potent hallucinogen agent Lysergic acid diethylamide(LCD), has also been derived from the plant – parasite ergot fungus Claviceps purpurea.[5,6]. [Studie]
Pilze sind ein spannendes Thema! Manche unter ihnen landen in unserem Essen, andere sind hochgiftig, sorgen für Halluzinationen oder sind seit Jahrtausenden als besonderes Heilmittel bekannt. So wie viele Pflanzen, können auch Pilze zu ihrem eigenen Schutz sowohl positive Wirkstoffe produzieren, oder aber auch Giftstoffe, um Fressfeinde auf Abstand zu halten. Cordyceps ist heutzutage ein beliebtes alternatives Tonikum für viele Leiden. Vor allem ist er bekannt für seine schützende Wirkung vor Müdigkeit, Erschöpfung und Libido-Verlust. Wie immer stellt sich bei einem solchen Wirkpilz die Frage, wie er dazu überhaupt in der Lage ist. Gibt es Nebenwirkungen, effektive Dosierungen und Kontext? Immerhin findet dieser Pilz in manchen traditionellen Heilpraktiken eine Verwendung für mehr als 20 verschiedene Krankheiten [1]!
Cordyceps sinensis/militaris (Puppen-Kernkeule): ATPilz?
Fatigue is defined as a failure to maintain the required or expected force or power output [1], which has been classified into mental and physical fatigue [2]. Physical fatigue is commonly associated with the elevated stress level caused by a modern life style and also related to exercise-reduced maximal force-generating capacity of muscle [3]. As reported, energy metabolism and reactive free radicals accumulation are involved in the pathophysiology of fatigue [4, 5]. When fatigue happens, it will gradually accumulate and eventually lead to overstrain, endocrine disorders, a weakened immune system, even organ lesions [6]. [Studie]
Energie ist eine besondere Währung für unseren Körper und unsere Lebensqualität. Jeden Tag benötigen wir eine ganze Menge davon, um alltäglichen Aufgaben, Stressoren und Belastungen jeglicher Art die Stirn bieten zu können. Cordyceps konnte in vielen Studien dabei auf mehreren Ebenen zeigen, dass er lebende Organismen bei ihrer Energie-Produktion signifikant unterstützen konnte. Laktat-Werte in Muskeln nahmen ab, Mäuse konnten länger körperlich aktiv bleiben, Leber und Nieren schienen mehr Leistung erbringen zu können, ATP-Werte gingen nach oben, Radikale wurden gesenkt und nicht nur der Schlaf selbst schien besser zu werden: Sexualhormone wie Pregnenolon, Testosteron, Fruchtbarkeit und Libido stiegen bei Menschen und Versuchstieren zuverlässig an [2].
In einer Studie wurde ein spezifischer Stoff – Cordycepin – auf seine Wirkung untersucht [3]. Nachdem die strukturellen Eigenschaften dieses isolierten Bestandteils von Cordyceps dargestellt wurden, konnte eine erste Vermutung geäußert werden: Konnte Cordycepin dem Körper als ATP-Substitut unter Stress möglicherweise den energetischen Rücken freihalten?
Einige Substanzen sind in der Forschung bekannt dafür, der Wirkung von Neurotransmittern wie z.B. GABA zu ähneln, während sie gleichzeitig auch vom Aufbau her diesem Signalmolekül ähnelten [4]. Bekannt ist auch, dass Cordyceps ein zentrales Enzym signifikant beeinflusst: AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK) [5]. AMPK könnte man mit einem “Messgerät für den ATP-Gehalt in Zellen“ vergleichen. Sinkt ATP in einer Zelle zu stark ab, reduziert AMPK viele aufwändige Prozesse, um die Zelle vor “Überarbeitung“ zu schützen. Wäre Cordyceps bzw. Cordycepin also tatsächlich ein Analog für das körpereigenen ATP, wäre ein Einfluss auf AMPK nachvollziehbar. Da es sich hier jedoch lediglich um einen Bestandteil des gesamten Pilzes handelt, könnte es vielleicht noch weitere Gründe geben, warum Cordyceps – wie die meisten Adaptogene – ein so breitgefächertes Wirkspektrum vorweisen kann.
Cordyceps sinensis/militaris (Puppen-Kernkeule): Hormoneller Boost?
Während eine bessere Energie-Verfügbarkeit für Zellen grundsätzlich eine Ursache aller möglichen positiven Effekte sein kann, wurde noch etwas weiteres beobachtet:
The carbohydrate moiety of the glycoprotein luteinizing hormone/chorionic gonadotropin plays an important role in recognizing luteinizing hormone receptor to activate a signal pathway for steroidogenesis.[103] Therefore, the polysaccharides and/or glycoproteins in C. sinensis may be similar to luteinizing hormone in structure and have the ability to recognize luteinizing hormone receptors on Leydig cells to stimulate testosterone production.[97] [Studie]
Manche Frauen würden an dieser Stelle vielleicht zurückschrecken. Schließlich ist Testosteron doch das “männliche“ Hormon, oder? Während bei Männern zwar mehr davon im Körper kursiert, spielt dieses Steroidhormon doch für beide Geschlechter eine wesentliche Rolle [6]. Verfolgt man aber die oben zitierte Studie weiter, wird deutlicher, wie es eigentlich zu der erhöhten Testosteron-Produktion kommt.
The function of steroidogenic acute regulatory protein is to transfer free cholesterol from the cytoplasm into the inner membrane of mitochondria, where cytochrome P450 side-chain cleavage enzyme converts cholesterol to pregnenolone.[105,106] Pregnenolone will then be transported to smooth endoplasmic reticulum for testosterone synthesis, which is an essential steroid hormone for reproduction in males.[107] It has also been shown that activation of the protein kinase C (PKC) signal pathway can strongly modulate Leydig cell steroidogenesis.[108] Chen et al.[109] explained that C. sinensis activated both PKA and PKC signal transduction pathways to stimulate cell steroidogenesis. [Studie]
Die erhöhte Produktion von Pregnenolon sorgte also reaktiv zu erhöhten Testosteron-Werten bei Versuchstieren. Gut zu wissen, denn Pregnenolon ist ein Grundbaustoff für so ziemlich alle Steroidhormone und wird unter physiologischen Bedingungen vom Körper für die Synthese von allen möglichen Hormonen gebraucht [7]. Aus diesem Grund lässt sich also auch hier vermuten, dass Cordyceps keinen direkt stimulierenden oder dämpfenden Eingriff auf unsere Körpergleichgewicht ausübt, sondern durch seine Inhaltsstoffe eine regulierende und unterstützende Rolle einnimmt. Damit stellen sich zuletzt natürlich noch die Fragen nach Dosis, Nebenwirkungen und Kontext.
Cordyceps sinensis/militaris (Puppen-Kernkeule): Dosierung und Nebenwirkungen
Cordyceps is one of the best medicinal fungi known for numerous positive aspects in terms of pharmacological effects and considered to be safe. Some reports are published on its adverse gastrointestinal behaviors like dry mouth, nausea and diarrhea (Zhou et al. 1998). In some patients, allergic response has been seen during treatment with a strain of Cordyceps, i.e., CS-4 (Xu 1994). Patients, who suffer from autoimmune diseases such as rheumatoid arthritis, systemic lupus erythematosus and multiple sclerosis, are generally suggested to avoid its use. […] There has been couple of reports on lead poisoning in patients taking Cordyceps herbal medicine for treatment. The lead content in the Cordyceps powder in these cases was significantly high (20,000 ppm) (Wu et al. 1996). However, the blood lead levels returned to normal upon termination of the product consumption. […] Besides few negatively published data, Cordyceps is relatively considered to be a non-toxic medicinal mushroom. Cordyceps dose in patients suffering from long-term renal failure was demonstrated up to 3–6 g/day (Zhu et al. 1998b). […] In general, researchers demonstrated that 3–4.5 g of Cordyceps/day is sufficient except in patients suffering from severe liver disease (Mizuno 1999). However, no human toxicity report was found and even animal models were failed to determine median lethal dose. Cordyceps dosage up to 80 g/kg body weight/day for 7 days was injected intraperitonealy in mice and even then it did not cause any fatality (Li et al. 2006). In another study, rabbits fed through mouth for 3 months at a dose of 10 g/kg/day did not show any deviancy in blood reports, or in kidney, liver functioning (Huang et al. 1987). [Studie]
Der hier aufgeführte Ausschnitt einer Studie gibt einem gleich drei wichtige Informationen: Zum einen ist Cordyceps ein Nahrungsergänzungsmittel ohne signifikante Nebenwirkungen. Zum anderen scheinen die erlebten Nebenwirkungen möglicherweise mit Zusätzen in verwendeten Produkten zu tun zu haben. Während der industriellen Verarbeitung können sich neben Blei noch viele weitere Schadstoffe im Nahrungsergänzungsmittel ansammeln – darunter natürlich auch manche Allergene [8,9]. Abgesehen davon schien Cordyceps selbst bei 80g/kg Körpergewicht/Tag keine toxischen Effekte bei Versuchstieren zu bewirken. Dosierungen für den Menschen liegen bei etwa 3 bis 6 Gramm am Tag – einnehmbar auch in einer geteilten Dosis einmalig morgens und abends. Insgesamt ist damit Cordyceps eine beeindruckende Heilpflanze mit “potenten“ Eigenschaften und – wenn überhaupt – wenigen Nebenwirkungen. Mit gutem Gewissen lässt es sich damit auch als Adaptogen bezeichnen. Es jedes Mal erstaunlich zu lesen, was Pflanzen und Pilze wie Cordyceps, Bacopa Monnieri, Astragalus Membranaceus oder Ashwagandha für einen positiven Effekt auf den menschlichen Körper haben können. Wichtig bleibt dabei jedoch ein Produkt mit sehr guter Qualität und Reinheit zu finden.
Quellenangabe:
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3121254/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4791983/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3909570/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1760744/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24286368
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26358173
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26433186
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19603400
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3236470/