Parkinson und Ernährung- Worauf sollte man achten?

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Die richtige Ernährung bei Parkinson und der Einnahme von Levodopa- Was ist wichtig?

Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung, die das zentrale Nervensystem beeinträchtigt und zu Symptomen wie Zittern, Muskelsteifheit und langsamer Bewegung führen kann. Die meisten Menschen mit Parkinson nehmen Levodopa ein, ein Medikament, das dabei hilft, die Symptome zu lindern, indem es den Dopamin-Spiegel im Gehirn erhöht. Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, dass der Körper das Levodopa optimal aufnimmt und verarbeitet und mögliche Nebenwirkungen minimiert werden.

Eine spezielle Diät, die den Dopaminhaushalt im Gehirn erhöht, gibt es leider nicht. Es gibt jedoch bestimmte Lebensmittel und Ernährungsgewohnheiten, die helfen können, den Symptomen von Parkinson entgegenzuwirken, die bestmögliche Aufnahme von Levodopa zu gewärhleisten, und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. (1)(2)

Aufnahme von Levodopa im Körper durch Ernährung steigern: Proteinmanagement!

Proteine können die Wirkung von Levodopa beeinträchtigen, indem sie die Aufnahme im Gehirn verzögern. Daher sollten Menschen mit Parkinson, die Levodopa einnehmen, darauf achten, die Proteinzufuhr während der Einnahme des Medikaments zu begrenzen. Dies kann erreicht werden, indem proteinreiche Mahlzeiten auf den Abend verschoben werden oder proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Hülsenfrüchte auf mehrere kleine Portionen pro Tag zu verteilen, um die Wirkung von Levodopa zu optimieren.

Levodopa hat in der Struktur Ähnlichkeiten zu Eiweißbausteinen. Deshalb kann es mit den Proteinen aus der Nahrung in der Aufnahme im Magen-Darm-Trakt konkurrieren. Wenn Levodopa also gleichzeitig mit viel Proteinen aus der Nahrung eingenommen wird, kann es passieren dass es nicht vollständig ins Blut aufgenommen wird.

Als generelle Regel gilt: L-Dopa sollte eine halbe bis eine Stunde vor stark eiweißhaltiger Nahrung eingenommen werden oder eineinhalb bis zwei Stunden danach. Betroffene sollten sich aber für einen genauen Einnahme- und Ernährungsplan durch ihren behandelnden Arzt beraten lassen. (3)(4)

Ernährung bei Parkinson: Viel Ballaststoffe, Vitamine und Calcium!

Neben der zeitgerechten Einnahme von Levodopa und Proteinen gibt es noch weitere wichtige Faktoren zu beachten, um die Symptome von Parkinson-Patienten bestmöglich zu kontrollieren. Eine ausgewogene Ernährung für Menschen mit Parkinson, die Levodopa einnehmen, sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Proteinen, Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen achten. Verstopfung ist ein häufiges Problem bei Parkinson-Patienten. Daher ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ballaststoffaufnahme äußerst wichtig. Parkinson-Patienten haben auch ein höheres Risiko für Osteoporose, weshalb auf den Calcium-Haushalt geachtet werden sollte.

Hier ist eine Liste/Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, die bei der Ernährung von Parkinson-Patienten zu beachten sind:

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: 2-2.5 Liter täglich ist empfohlen. Parkinson-Patienten sollten darauf achten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, insbesondere während der Einnahme von Levodopa. Dies kann dabei helfen, Levodopa besser aufzunehmen und Nebenwirkungen wie z.B. Verstopfung zu minimieren.
  • Ballaststoffreiche Ernährung: Eine ballaststoffreiche Ernährung kann dazu beitragen, Verstopfung und Darmprobleme zu minimieren, die bei Parkinson-Patienten häufig auftreten können. Beispiele an ballastostoffreichen Lebensmitteln sind Vollkornbrot und Vollkornnudeln, Haferflocken, Kartoffeln, Obst und Gemüse.
  • Vitamine und Mineralstoffe: Parkinson-Patienten sollten darauf achten, ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen, insbesondere Vitamin D und Calcium, da Menschen mit Parkinson aufgrund ihrer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit oft ein erhöhtes Risiko für Osteoporose haben.
  • Einnahme von gesunden, ungesättigten Fetten: Gesunde Pflanzenfette und Omega-3 Fettsäuren sind anzuraten für Parkinsonpatienten. Gesättigte Fette aus Fleischwaren und frittiertem Essen sollten vermieden werden. Zu viel gesättigte Fette kann die Aufnahme von Levodopa verlangsamen und möglicherweise die Wirkung von Levodopa abschwächen. Fleisch, Eier, Wurst und Fisch sollten nur ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. (5)(6)

Nahrungsergänzungsmittel bei Parkinson: Welche können helfen?

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können dazu beitragen, den Körper mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen, die er benötigt. In Bezug auf Parkinson gibt es noch keine eindeutigen Studienergebnisse bezüglich der Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln. Es ist jedoch bekannt, dass Entzündungsmediatoren eine Rolle spielen. Es wurden verschiedene Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, B-Vitamine, Coenzym Q10 und Creatin als potenziell vorteilhaft bei Parkinson-Symptomen untersucht. (1)(7)

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Nahrungsergänzungsmittel allein keine Parkinson-Behandlung ersetzen können. Medizinische Behandlung, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind die wichtigsten Faktoren, um die Symptome von Parkinson zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keine spezifische Ernährungsweise gibt, die das Dopamin auf natürliche Weise steigern kann. Für Parkinson-Patienten ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass sie Levodopa nicht zusammen mit proteinhaltigen Lebensmitteln einnehmen. Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Ballaststoff- und gesunden Fettkonsum ist von Vorteil. Darüber hinaus sollten Parkinson-Patienten auf ausreichende Calcium-, Vitamin D- und Omega-3-Fettsäuren-Zufuhr achten.

Was ist Levodopa?

Levodopa (synthetisches) L-DOPA, ist die Abkürzung für L-3,4-Dihydroxyphenylalanin: eine nicht-proteinogene α-Aminosäure. Diese wird im Körper aus Tyrosin mit Hilfe des Enzyms Tyrosinhydroxylase gebildet.

Wo kommt L-Dopa vor?

L-Dopa kommt in der Pflanze: Juckbohne oder auch Mucuna Pruriens vor. Mucuna Pruriens gibt es auch als Nahrungsergänzung in Kapseln oder als Pulver. Es ist aber in vielen Ländern verboten!

Literatur:

  1. “Parkinson´s Disease” https://examine.com/conditions/parkinsons-disease/
  2. “The role of nutrition on Parkinson’s disease: a systematic review”https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35730414/
  3. “The emerging role of nutrition in Parkinson’s disease”https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnagi.2014.00036/full?pn=8559660636&GID=8559660636pinterest&alah=endometriosi
  4. “Nutrition and Lifestyle Interventions for Managing Parkinson’s Disease: A Narrative Review”https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7280935/
  5. “Parkinson-Patienten sollten exakten Einnahmezeitpunkt der Medikamente beachten”https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/parkinson-patienten-sollten-exakten-einnahmezeitpunkt-der-medikamente-beachten/
  6. “ERNÄHRUNG BEI PARKINSON” https://www.desitin.de/therapiegebiete/parkinson/ernaehrung/#:~:text=Vermeiden%20Sie%20S%C3%BC%C3%9Figkeiten%2C%20Puddings%20und,das%20Abschlucken%20des%20Speichels%20f%C3%B6rdern.