L-Dopa und der Dopaminhaushalt im Körper: Wie funktioniert´s?

Unser Gehirn ist konstant umgeben von Signalgebern Markern und vielem mehr!

Was ist L-Dopa?

L-Dopa ist eine Abkürzung für die chemische Verbindung L-3,4-Dihydroxyphenylalanin. Es handelt sich dabei um eine Aminosäure und Vorstufe des Neurotransmitters Dopamin, welches im Gehirn für die Signalübertragung zwischen Nervenzellen verantwortlich ist. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn und spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulation von Emotionen, Bewegungen und der Motivation. Eine Störung im Dopaminhaushalt ist oft mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Schizophrenie verbunden. (1)

Wo kommt L-Dopa vor?

L-Dopa kommt in der Natur in verschiedenen Pflanzen und Organismen vor (Dopamin dagegen kommt nur in unseren Nervenzellen vor!), insbesondere in Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen und Erbsen sowie in der Samen- und Fruchthülle der afrikanischen Schwarzbohne (Mucuna pruriens). Es kann jedoch auch synthetisch hergestellt werden und ist ein wichtiger Bestandteil von Medikamenten zur Behandlung von Parkinson.

Dies ist eine Liste, der Pflanzen, die am meisten L-Dopa enthalten (aus Examine.com):

  • Mucuna Pruriens (Junge Samen haben 53,31+/-0,03mcg/g (0,53%) bis 119,2 ± 6,9mcg/g (1,19%))[1][2]. Die L-Dopa-Konzentration in den Samen steigt in der Regel mit zunehmendem Reifegrad, durchschnittlich auf 3,1-6,1% und mit einem höchsten aufgezeichneten Wert von 9%.[3][4] Die Blätter von M. Pruriens haben etwa 0,5%.
  • Generell sind alle Mitglieder der Mucuna-Familie, einschließlich Holtonii (6,13-7,5%), Andreana (6,3-8,9%), Aterrima (3,31-4,2%) und Gigantean (1,5-3,78%), reich an L-Dopa.
  • Tamarinde, Tamarindus indica (Samen haben 377,6 ± 13,9mcg/g oder 3,78%).
  • Turibaum, Sesbania bispinosa (Samen haben ungefähr 425,6 ± 25,0mcg/g (4,25%) oder 2,01%).
  • Afrikanisches Traumkraut, Entada scandens (Samen haben 167,2 ± 6,9mcg/g oder 1,67%).
  • Akazie, Acacia leucophloea (Samen haben 239,7 ± 62,8mcg/g oder 2,39%), obwohl manchmal keiner vorhanden ist.[9].
  • Buntfarbene Bauhinie, Bauhinia variegata (Samen haben 291,2 ± 6,9mcg/g oder 2,91%)[1].
  • Schwertbohne, Canavalia gladiata (Samen haben 422,4 ± 12,0mcg/g oder 4,22%)[1].
  • Mattenbohne, Vigna aconitifolia, unguiculata und vexillata haben einen L-Dopa-Gehalt von etwa 0,2-0,58%.
  • Algarrobo Baum, Prosopis Chilensis.

Die genaue Konzentration von L-Dopa bleibt eine Variable, so wie bei allen natürlichen Produkten. Generell kann man davon ausgehen, dass die Mucuna Pflanzen am meisten natürlichen L-Dopa enthalten. (1)

Wie geschieht die Umwandlung von L-Dopa zu Dopamin?

L-Dopa ist also die Vorläufersubstanz von Dopamin, die dem Körper hinzugefügt werden kann, wenn der Körper selber zu wenig Dopamin ausschüttet. L-Dopa wird im Dünndarm aufgenommen und gelangt durch das Blut, über die Blut-Hirn-Schranke in die Nervenzellen unseres Gehirns.

L-Dopa wird darauf in den Nervenzellen zu Dopamin durch das Enzym Dopa-Decarboxylase (auch bekannt als Aromatische-L-Aminosäure-Decarboxylase) umgewandelt. Dieses Enzym katalysiert die chemische Reaktion, bei der eine Carboxylgruppe (-COOH) von L-Dopa abgespalten wird, um Dopamin zu bilden.

Diese Umwandlung findet hauptsächlich in der Substantia Nigra im Gehirn statt und ist ein wichtiger Schritt in der Synthese von Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin. “L-Dopa ist im Gegensatz zu Dopamin in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren.” (2)

Es ist wichtig zu beachten, dass die Umwandlung von L-Dopa in Dopamin nicht ausreicht, um die Symptome von Parkinson zu behandeln. Da die Blut-Hirn-Schranke normalerweise den Transport von Dopamin ins Gehirn verhindert, wird L-Dopa zusammen mit einem Decarboxylase-Hemmer wie Carbidopa oder Benserazid verabreicht, um den Abbau von L-Dopa im Blutkreislauf zu verlangsamen und die Menge an verfügbarem L-Dopa im Gehirn zu erhöhen.

Was sind die Funktionen von Dopamin in unseren Körper?

Dopamin ist ein Neurotransmitter, der im Gehirn eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Bewegung, Motivation, Belohnung, Stimmung und Aufmerksamkeit spielt. Der Körper benötigt Dopamin für die Kommunikation zwischen Neuronen (Nervenzellen) und zur Übertragung von Signalen im Nervensystem.

Dopamin ist ebenfalls ein Hormon und gehört neben Adrenalin und Noradrenalin zu den Haupt- Catecholaminen. Diese Hormone werden in der Nebennierenriende produziert. Dopamin ist ebenfalls ein Neurohormon, was im Hypothalamus ausgeschüttet wird.

Im Detail hat Dopamin verschiedene Funktionen im Körper:

  • Bewegungskontrolle: Dopamin spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Bewegungen im Körper. Bei einem Mangel an Dopamin kann es zu motorischen Störungen wie bei der Parkinson-Krankheit kommen.
  • Motivation und Belohnung: Dopamin ist auch mit der Motivation und dem Belohnungssystem des Gehirns verbunden. Es wird freigesetzt, wenn wir belohnt werden oder etwas angenehmes erleben und motiviert uns dadurch, diese Erfahrungen zu wiederholen.
  • Stimmung und Emotionen: Dopamin beeinflusst auch die Stimmung und Emotionen. Ein niedriger Dopaminspiegel im Gehirn kann zu Symptomen wie Depression und Angst führen. Ein hoher Dopaminspiegel kann zu Hyperaktivität und eröhter Risikobereitschaft führen.
  • Aufmerksamkeit, Lernen und Memory: Dopamin spielt auch eine wichtige Rolle beim Lernen und der Aufmerksamkeit. Es wird freigesetzt, wenn wir uns auf eine bestimmte Aufgabe konzentrieren und motiviert uns dadurch, uns zu konzentrieren und uns auf diese Aufgabe zu konzentrieren.
  • Schlaf: Auch hier kann Dopamin eine bedeutende Rolle spielen. Im Schlafverhalten kann Dopamin die Wachheit fördern und den Schlaf-wach-Rhythmus beeinflussen. Eine erhöhte Dopaminaktivität kann zu Schlaflosigkeit führen, während eine verringerte Dopaminaktivität zu Schläfrigkeit führen kann
  • Sexualverhalten: Dopamin wird freigesetzt, wenn Menschen sexuell erregt sind oder während des Orgasmus. Eine gesteigerte Dopaminaktivität kann zu einem gesteigerten sexuellen Verlangen führen, während eine verminderte Dopaminaktivität mit einem verminderten sexuellen Interesse und sexueller Dysfunktion verbunden sein kann.

Ausserdem hat Dopamin auch bedeutenden Einfluss auf gewisse metabolische Prozesse, sowie Vasodilation, Sodium- und Urinabführung im Körper, Insulinproduktion und Lymphozitaktivität. (3)(4)(5)

Insgesamt ist Dopamin ein wichtiger Neurotransmitter für die normale Funktion des Nervensystems und spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation von verschiedenen körperlichen und geistigen Funktionen. Levodopa ist die Vorstufe davon, die wir sozusagen “von Aussen” zufügen können und durch die Blutbahn ins Gehirn gelangt, wo es zu Dopamin umgewandelt wird.