Acerola. Malpighia emarginata

samuel-souza-2Kh9LmZieLg-unsplash

            Herkunft und Verwendung

Die Acerola ist eine kirschenähnliche Frucht und ist heimisch in Südamerika, Mittelamerika und den Karibischen Inseln. Sie wächst als kleiner Baum oder Busch und gehört zur Familie der Malpighiengewächse (Malpighiaceae).Wegen ihres guten Geschmacks werden aus der Acerola Säfte, Marmeladen, Eis und andere Süßspeisen hergestellt. Die Beere ist aber auch schon seit jeher als Medizin gegen Leberkrankheiten, Durchfall und Dysenterie bekannt. (1)(2)

Ursprünglich war diese Frucht nur als Wildgewächs in den Tropen zu finden. In der Mitte des letzten Jahrhunderts wurde entdeckt, dass die Acerola-Kirsche einen sehr hohen Vitamin C-Gehalt hat. Sie wird deswegen heutzutage oft als “Superfood” angepriesen, verkauft und auch kommerziell angebaut. Brasilien ist momentan der Hauptproduzent von Acerola. (3)

Zusätzlich ist Acerola in vielen Nahrungsergänzungsmitteln, Vitamin-Komplexen, und in Kosmetikprodukten zu finden. Wissenschaftliche Studien haben sich deshalb mehrheitlich auf den hohen Vitamin C-Gehalt und die antioxidativen Eigenschaften von Acerola fokussiert. (2)

           Was steckt drin?

Acerola enthält, je nachdem zu welchem Zeitpunkt die Frucht geerntet wird, 1000mg – 4500 mg pro 100g Vitamin C, das ist ca. 50-100 mal höher als bei Orangen und anderen Zitrusfrüchten. Zudem enthält die Frucht einen nennenswerten Anteil an Vitamin A, B-Vitaminen (Thiamine, Riboflavin, Niacin), sowie Calcium, Eisen, Bioflavonoide, und Mineralen. (4)

Die Bioflavonoide und Carotinoide (Vitamin A) lassen darauf schließen, dass Acerola potentiell als Antioxidans wirken könnte. Auch in der Bioverfügbarkeit gewinnt die Kirsche: die Aufnahme von Vitaminen und Mineralen durch Pflanzen funktioniert besser als durch synthetisch hergestellte Vitamin-Komplexe oder pure Ascorbinsäure (Vitamin C). (5)

          Acerola, freie Radikale und Metabolismus

Es gibt leider nur wenige klinische Studien an Menschen, die die gesundheitsfördernden Effekte von Acerola nachweisen können. Jedoch wurden einige Laborexperimente durchgeführt, in-vivo, mit Ratten. Diese Experimente konnten beweisen, dass Acerolasaft sich durch seine antioxidativen Fähigkeiten positiv auswirkt auf Blutwerte, Nieren, Leber, Knochenmark und das Gehirn.(6)

Dies geschieht zum einen durch die zusätzliche Zufuhr von Vitamin C, welches positive Effekte auf die Nieren- und Leberwert zeigt, sowie die Zufuhr von Rutin (Bioflavonoid) welches verantwortlich ist für die Reduktion von DNA-Schaden in allen Geweben. Diese zwei Effekte zusammen verringern oxidativen Stress und dadurch mögliche fortschreitende Organschäden. (7)

Diesbezüglich hilft Acerola auch bei Übergewicht: Vitamin C und Rutin wirken sich positiv auf den Metabolismus und die Aktivität des Hypothalamus aus. Eine schlechte Ernährung hemmt die Citrate Synthase im Hypothalamus, Hippocampus und präfrontalen Kortex signifikant, welche über diesen Wirkmechanismus zur Förderung der Adipositas führt. Acerolasaft wirkt der Hemmung dieser Hirnregionen entgegen und verringert demnach Übergewicht. (8)

          Warum ist das wichtig?

Die heutige europäische Ernährungsweise ist voller Fertigprodukte, Junk-Food und verarbeiteten Nahrungsmitteln. Diese Nahrungsmittel im Überfluss, kombiniert mit zu wenig Bewegung, ist die Grundlage für Stoffwechselstörungen wie Adipositas oder Diabetes Typ 2. Auf Zellebene ist kann dieser oxidative Stress zu Organschäden und chronischen Erkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen führen.

Ausreichend Bewegung und eine nährstoffreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an natürlichem Vitamin C kann dem entgegenhalten. Die Acerola Kirsche ist eine gute und hochwertige Quelle dieser Nährstoffe und kann zu diesem Zweck zusätzlich verwendet werden.  Sie enthält eine Vielzahl an Mikronutrienten und Mineralen, die unser Körper baucht! (3)

Acerola wird nicht zu Unrecht als Superfood bezeichnet und ist eine wertvolle Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil!

Literatur:

  1. “Acerola Malpighia emarginata, M. Glabra Family: Malpighiaceae “ http://cms.herbalgram.org/herbalgram/issue104/HG104-herbpro.html?ts=1602320180&signature=d47bf14429f850748b2b6e8051448e8b
  2. “Acerola”https://www.drugs.com/npc/acerola.html#:~:text=Traditional%2FEthnobotanical%20uses,an%20astringent%20and%20for%20fever.
  3. “MALPIGHIA GLABRA Acerola“ https://www.gaiaherbs.com/blogs/herbs/acerola
  4. “Acerola, an untapped functional superfruit: a review on latest frontiers” https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30150795/
  5. “[The acerola fruit: composition, productive characteristics and economic importance]” https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17024954/
  6. “Acerola (Malpighia emarginata DC.) juice intake protects against alterations to proteins involved in inflammatory and lipolysis pathways in the adipose tissue of obese mice fed a cafeteria diet “https://lipidworld.biomedcentral.com/articles/10.1186/1476-511X-13-24
  7. “Corrective effects of acerola (Malpighia emarginata DC.) juice intake on biochemical and genotoxical parameters in mice fed on a high-fat diet” https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24296107/
  8. “Effects of Acerola (Malpighia emarginata DC.) Juice Intake on Brain Energy Metabolism of Mice Fed a Cafeteria Diet “ https://link.springer.com/article/10.1007/s12035-016-9691-y