Kollagen & Glycin – Schlaf und Erholung
The importance of sleep has recently been emphasized throughout the world. Nonetheless, a meta-analysis has revealed that approximately 30% of the general population present with insomnia symptoms (1). Insomnia is known to induce cognitive inefficiency, sleepiness, mood disruptions (2), impaired attention, and memory deficits (3). Thus, the amelioration of insomnia is very important for society. [Studie]
Unser Schlaf ist uns sehr wichtig. Die Vorstellung, dass 30% der Weltbevölkerung an manifesten Schlafstörungen leidet (offizielle Zahl), sollte bestenfalls als besorgniserregend bezeichnet werden. Ohne Schlaf und eine entsprechende Erholung, sind wir sprichwörtlich nicht “wir selbst“. Gründe mag es dafür viele geben: Stress, künstliches Licht, Kultur und eine große Zahl an toxisch wirkenden Substanzen, die unsere Körper entzündlich brodeln lassen, wären hier nur ein paar Beispiele. Genau diese Beispiele können jedoch erklären, warum ein Nahrungsmittel wie Kollagen bzw. eine Aminosäure wie Glycin unter solchen Umständen wirklich eine Hilfe sein können!
Glycin – Neurotransmitter und Schlaf
Basierend auf unserer derzeitigen Vorstellung der körperlichen Abläufe funktionieren Systeme über Rezeptoren. Stoffe docken an und stimulieren damit eine Wirkung. Haben also Zellen im Körper einen Rezeptor für einen Stoff, wird es eine entsprechende Funktion geben, die ein solcher Stoff vor Ort zu erfüllen hat. Glycin ist dabei recht besonders, da so ziemlich alle Zellen und Organe im Körper einen Rezeptor für diese einfache Aminosäure haben. Dabei ist besonders interessant, dass unser zentrales Nervensystem im Kopf durch Glycin einen hemmenden – besser: entspannenden – Effekt induziert bekommt [1]. Mehre Studien an (menschlichen) Patienten konnten zeigen, dass die Gabe von etwa 3g Glycin pro Tag die unterschiedlichen Schlaf-Phasen (REM und non-REM) verbesserten und entsprechend den subjektiven Zustand (Müdigkeit) der Probanden am Morgen verbessern konnten [2,3,4]. Natürlich stellt sich dabei die Frage, wie das möglich ist.
Zugegebenermaßen sind sich Studien hierzu nicht ganz sicher. Zwar konnte auf subjektiver und objektiver Basis bestätigt werden, dass Glycin auf mehreren Ebenen Schlaf und Regeneration von Patienten verbessern konnten – auch konnte gezeigt werden, dass Glycin im Gehirn aktiv als Neurotransmitter wirkte – jedoch bleiben die genauen Mechanismen bis heute unklar [4]. Ein paar Vermutungen können jedoch aufgestellt werden. Auf der einen Seite wirkt Glycin zusammen mit GABA an den parasympathischen (Entspannung und Verdauung) Nerven. Anders gesagt ermöglicht Glycin dem Körper, leichter zu entspannen – auf einer ziemlich fundamentalen Basis. Zur gleichen Zeit wird durch diesen Vorgang der stimulierende (sympathische) Innervations-Kreis gehemmt. Glutamat und GABA stehen in der Biochemie nah beieinander. Das führt gerne dazu, dass durch die Produktion des einen das andere weniger aktiv ist, oder weniger synthetisiert wird. Gleichzeitig gibt es aber noch einen weiteren, zellulären Effekt, der Glycin (bzw. Kollagen als natürliche Quelle) so wertvoll für einen erholsamen Schlaf macht.
Glycin – Entzündliche Prozesse und Schlaf
Glycin lässt Zellen besser atmen [5]. Damit ist gemeint, dass Zellen durch die Gabe von Glycin in mehreren Studien besser eine adäquate Menge an Energie produzieren konnten (via Atmungskette) und vor übermäßiger Oxidation oder Sauerstoffarmut (Hypoxie) geschützt wurden. Selbst Transplantationsorgane schienen durch die Verwendung von Glycin besser eine Operation zu überstehen (Sauerstoff ist hochreaktiv und bei der erneuten Durchblutung des transplantierten Gewebes kann es zu massiven Schäden kommen). Ein solcher Regulator – unabhängig von den Eigenschaften als Neurotransmitter im Gehirn – ist sicherlich nicht nur für einen erholsamen Schlaf wichtig. Die Energieproduktion des Körpers ist eine zentrale Schnittstelle für mögliche Erholung, Leistungsfähigkeit, Immunabwehr, aber auch für die Kontrolle entzündlicher Prozesse. Studien konnten zeigen, dass selbst Menschen unter Schlafentzug bessere Leistung bringen konnten, wenn man ihnen Glycin verabreichte [6]. Bekannte Antioxidantien wie Glutathion benötigen Glycin, um vom Körper produziert zu werden [7].
Kollagen und Glycin – Zusammenfassung
Hochwertiges Kollagen bzw. Gelatine sind mit Abstand die besten Lieferanten von natürlichem Glycin. Heutzutage gibt es jedoch nur noch wenige Haushalten bzw. Kulturen, die regelmäßig ganze Tiere (mitsamt Haut, Gelenken etc.) auf dem Tisch haben. Da Kollagen bzw. Glycin jedoch so weitreichend positive Effekte erzielen, sollte ein potentieller Mangel insbesondere in unserer heutigen, stressbeladenen Zeit, umgangen werden – sowohl akut als auch präventiv. Glycin geht ohne Probleme durch jegliche Blut-Hirn-Schranke, Kollagen ist gut verträglich für so ziemlich jeden Menschen und selbst akute Dosen von etwa 31 Gramm zeigten keine negativen Nebenwirkungen [8]. Wenige Nahrungsergänzungsmittel kommen an den Mehrwert heran, den Glycin bieten kann. Bestenfalls ein paar Adaptogene wie Bacopa Monnieri oder Wirkstoffe wie Lactoferrin.
Quellenangabe:
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22293292
- https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1479-8425.2006.00193.x
- https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1479-8425.2007.00262.x
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4397399/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3413844/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3328957/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5855430/
- https://www.jbc.org/content/217/2/997.full.pdf